Franz
Jägerstätter 20. Mai 1907 St. Radegund im Innviertel, Österreich – 9. August 1943, Brandenburg Information und Meinung zu einem österreichischen Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Franz Jägerstätter war ein österreichischer Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg. Zur Volksabstimmung über den Anschluß an Deutschland am 10. April 1938 wollte er zunächst nicht gehen. Auf Zureden hin, ging er und stimmte mit "Nein". Die Gemeinde Radegund unterdrückte seine Stimme und meldete 100-% Zustimmung. Er verzichtete auf Vorteile durch die Herrschaft der Nazis: er beantragte keinen Schadenersatz nach Hagel und verzichtete auf die staatliche Kinderbeihilfe. Er weigerte sich gegen den ausdrücklichen ![]() In Österreich wurde Franz Jägerstätter nicht als Opfer politischen Widerstandes im Sinne des Opferfürsorgegesetzes (OFG) anerkannt. Begründung der Behörden: Desertion sei in allen Armeen der Welt strafbar. Umso ungeheuerlicher ist seine "Wiederverwendung" für Kasernen. |
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Film
"Ein verborgenes Leben" |
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Das Leben Franz Jägerstätters wurde von Regisseur Terrence Malick, USA, verfilmt: der biografische Film "Ein verborgenes Leben" kommt am 30. Januar 2020 in die deutschen Kinos. Ein kurzer Vergleich: Joseph Ratzinger stammt aus Marktl am Inn, nur 23 Kilometer entfernt von St. Radegund, wo Franz Jägerstätter lebte
![]() Franz Jägerstätter ging lieber in den Tod, als für das NS-Regime an der Front zu kämpfen. Die katholische Kirche spielte dabei eine unrühmliche Rolle. Nun kommt die Geschichte eines unbeugsamen Christen ins Kino. SZ, 4.1.2020, S.59 |
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Oper "Franz Jägerstätter" | |
Musik: Viktor
Fortin; Libretto: Gerd Linke geschrieben im Auftrag des Vereins Musica Forte Uraufführung am 22. September 2007 in Graz, Kirche des Franziskanerstifts in Graz; Premiere in Linz am 26. Oktober 2007, Alter Dom Begleitende Ausstellung: "Franz Jägerstätter" - eine biografische Präsentation" im Foyer des Ursulinenhofs. ![]() ![]() |
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Späte Ehrung Franz Jägerstätters in Braunau, August 2006 | |
Nachdem Franz Jägerstätter jahrzehntelang in Österreich
als Verräter galt, bei den Behörden bestenfalls als "Spinner" abgetan,
wurde im August 2006 in Braunau ein Park nach ihm benannt. Dazu kam
Bundespräsident Heinz Fischer und die 93-jährige Witwe Franziska
Jägerstätter.. Ein Umfrage eines Braunauer Lokalblatts im Jahre 2006 ergab, dass 80 % derjenigen, die sich zu äussern wagten, gegen die Benennung des Parks nach Franz Jägerstätter waren. Er sei ein Feigling gewesen, der Vaterland und Familie im Stich gelassen habe. SZ, 10.8.2006, S. 8 |
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Kaserne nach Jägerstätter | |
Die Bundesheer-Kaserne von Kirchdorf/Krems soll nach
dem Wehrdienst-Verweigerer Franz Jägerstätter benannt werden. Das
schlägt die "Arbeitsgemeinschaft katholischer Soldaten" vor.
"Jägerstätter war kein Pazifist, sondern Patriot", erklärt Brigadier
Rolf M. Urrisk. Schließlich habe er wohl für Österreich Wehrdienst
leisten, nicht aber für Hitler in den Krieg ziehen wollen. Auch der
Theologe Dr. Johann Berger von der Landesverteidigungsakademie steht
hinter der Idee. Er sieht Jägerstätter in der christlichen Tradition
des ![]() |
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Der
Linzer Bischof Joseph
Calasanctius Fließer erinnerte Jägerstätter an
seine Verantwortlichkeit gegenüber der Orbigkeit und seiner Familie.
Der ehemalige Heimatpfarrer Jägerstätters, Franz
Karobath,
wollte 1946 in der Linzer Kirchenzeitung einen Artikel über den "Fall
Jägerstätter" veröffentlichen. Jener Bischof Joseph Fließer verbot
diese Veröffentlichung. ![]() Bischof Fließer, 1946: "Ich kenne Jägerstätter persönlich, da er vor seinem Einrücken über eine Stunde bei mir war. Ich habe umsonst ihm die Grundsätze der Moral über den Grad der Verantwortlichkeit des Bürgers und Privatmannes für die Taten der Obrigkeit auseinandergesetzt und ihn an seine viel höhere Verantwortung für seinen privaten Lebenskreis, besonders für seine Familie erinnert. ... Darum ist Jägerstätter ein ganz besonderer Fall, der mehr zu bewundern als nachzuahmen und darum nur in der entspechenden eindeutigen Darstellung dem Volk bekannt zu machen ist. ... Ich halte jene idealen katholischen Jungen und Theologen und Priester und Väter für die größeren Helden, die in heroischer Pflichterfüllung und in der tiefgläubigen Auffassung, den Willen Gottes auf ihrem Platz zu erfüllen, wie einst christliche Soldaten im Herr des heidnischen Imperators, gekämpft haben und gefallen sind." ![]() ![]()
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Erika
Weinzierl (siehe ![]() ![]() ![]()
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Missa Heroica zur Seligsprechung von Franz Jägerstätter | |
Der
tschechische
Komponist Pavel Smutný
(* 9. 2. 1975 Brno, Tschechien) studierte an der Masaryk Universität in
Brno. 1998-99 komponierte er die Missa
Heroica zur Seligsprechung von Franz
Jägerstätter. Missa Heroica für Solisten, gemischten Chor, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Kesselpauke und Orgel. |
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Franz Jägerstätter und Leopold Engleitner | |
Die Geschichte eines österreichischen Zeugen Jehovas,
der – ähnlich wie Franz Jägerstätter – aufgrund seiner religiösen
Einstellung nicht gleichzeitig Christ und Soldat für den
Nationalsozialismus sein konnte. Während sich Jägerstätter im
Widerstand gegen seine Kirche (Pfarrer und Bischof von Linz) zur
Verweigerung entschied, hatte Engleitner die Zustimmung anderer Zeugen
Jehovas und die der Leitung seiner Glaubensgemeinschaft. Siehe “Andreas
Maislinger“ unter ![]() ![]() |
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Links | |
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Franz
Jägerstätter gehört zu: ![]() |
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![]() (siehe auch die DVD unter ![]() |
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Gott
hab' ihn selig - Der Leherbauer Franz Jägerstätter – Ein Film
von Bettina Schimak![]() |
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Literatur |
Bergmann, Georg, Arnold Guillet: Franz Jägerstätter. Ein Leben vom Gewissen entschieden. Stein am Rhein: Christiana, 1980. 327 Seiten. 2. Auflage: 1988, 356 Seiten |
"Franz Jägerstetter [sic] (1907 – 1943)". In: Czermak,
Gerhard
(2014): Problemfall
Religion: Ein Kompendium der Religions- und Kirchenkritik.
Marburg: Tectum, S. 269
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Läpple, Alfred: "Franz Jägerstätter. Märtyrer der Gewissensentscheidung". Klerusblatt. Zeitschrift der katholischen Geistlichen in Bayern und der Pfalz 88:7 (2008), S. 154-160 |
Moos, Reinhard: "Die Rehabilitierung Franz
Jägerstätters durch das Landgericht Berlin". Neues Archiv für
die Geschichte der Diözese Linz, 12. Jg., Heft 1/1998/99, S.
26 ff. online, siehe ![]() |
Pax Christi Oberösterreich, Hg.: Franz Jägerstätter. Zur Erinnerung seines Zeugnisses. Eine Handreichung. Linz: Wagner, 2001. Taschenbuch, 148 Seiten. |
Putz, Erna: Franz Jägerstätter: "... besser die Hände als der Wille gefesselt...". 2. Aufl., 1987; Neuaufl. 1997. |
Putz, Erna: Franz Jägerstätter - Märtyrer: Leuchtendes Beispiel in dunkler Zeit. Steinmassl 2007. Gebunden. |
Putz, Erna: Gefängnisbriefe und Aufzeichnungen. Franz Jägerstätter verweigert 1943 den Wehrdienst. Linz 1987. 247 Seiten. |
Riedl, Alfons, Josef Schwabeneder, Hg.: Franz Jägerstätter. Christlicher Glaube und politisches Gewissen. Thaur 1997. Mit einem Geleitwort von Bischof Maximilian Aichern. |
Scheibenpflug, Helga: Franz Jägerstätter /Arigona Zogaj. Denkmayr, 2007. Taschenbuch, 140 Seiten |
Schwarz, Ludwig, Severin Renoldner, Erna Putz, Alfons Riedl: Franz Jägerstätter: Christ und Märtyrer: Mit handschriftlichen Originalzitaten aus seinen Briefen und Aufzeichnungen. Linz: Pastoralamt d. Diözese Linz, 2007. Broschüre, 40 Seiten |
Weinzierl, Erika: "Österreichischer Katholizismus und Krieg 1914-1945" im Sammelband der Katholisch-Theologischen Hochschule Linz über Franz Jägerstätter |
Zahn, Gordon C.: Er folgte seinem Gewissen. Das einsame Zeugnis des Franz Jägerstätter. G. Steinböck, Übs. Graz 1967. 314 S. |
— Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, 12. Jg., Heft 1/1998/99, S. 22 ff. |
— Seinen Ort finden. Texte und Fotos einer Ausstellung des Antikriegsmuseums, der Friedensbibliothek der Ev.Kirche in Berlin-Brandenburg. Berlin 1997. 107 S. Texte von Simone Weil, Hans Paasche, Clara Grunwald, Kurt Kretschmann, Franz Jägerstätter u.a. |
Zinnhobler, Rudolf, Monika Würthinger: Von Florian bis Jägerstätter: Glaubenszeugen in Oberösterreich. Linz: Wagner, 2004. Gebunden, 339 Seiten |
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Wolfgang
Neugebauer: Der Österreichische Widerstand 1938-1945.
Wien: Edition Steinbauer, 2008. Broschiert, 286 Seiten ![]() |
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Manfred
Scheuer: Selig, die keine Gewalt anwenden: Das Zeugnis des
Franz Jägerstätter. Tyrolia 2007. Gebunden, 207 Seiten ![]() |
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Detlef Garbe: Zwischen Widerstand und Martyrium: Die Zeugen Jehovas im 'Dritten Reich'. München: Oldenbourg, 1998. Taschenbuch, 605 Seiten | |
Schoenborn,
Paul Gerhard. Alphabete
der Nachfolge. Märtyrer des politischen Christus. Wuppertal
1996. 215 S. Personen: Franz Jägerstätter, Kaj Munk, Dietrich
Bonhoeffer, Oscar Romero, Margarida Maria Alves.![]() |
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Soweit
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Bernhard
Rammerstorfer: Ungebrochener Wille: Der außergewöhnliche Mut
eines einfachen Mannes: Leopold Engleitner, geb. 1905. Heinz
Fischer, Josef Pühringer, Walter Manoschek (Vorworte). Rammerstorfer,
2008. Gebunden, 448 Seiten ![]() ![]() |
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100
Jahre ungebrochener Wille. Nein statt Ja und Amen. 2 DVDs.
Produktion: Bernhard Rammerstorfer ![]() |
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Bernhard
Rammerstorfer: Unbroken Will: The Extraordinary Courage of an
Ordinary Man. Grammaton 2006. Taschenbuch, 332 Seiten ![]() |
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